Gedenken an die Befreiung und Kapitulation

Eure Exzellenz,
sehr geehrte Mitarbeiter der Russländischen Botschaft,
liebe Brüber und Schwestern in den Ländern der Russländischen Föderation
und liebe Freunde auf der ganzen Welt,

Friede sei mit euch!

Am heutigen Tage jährt sich die Kapitulation der Deutschen Wehrmacht in Stalingrad.
Der President Wladimir Wladimirowitsch Putin hält in wenigen Minuten eine Ansprache zu diesem Gedenken in Wolgograd, und ich ergreife diesen Augenblick, um unter Tränen diesen Brief an Sie alle zu schreiben.

Eigentlich ist dieses Postfach für SOS-Notrufe eingerichtet worden, um Diskriminierungen gegen Russländer anzeigen zu können.
Als Njemka in der BRD habe ich wohl genau genommen kein Recht meinen Brief in dieses Postfach zu senden.
Aber ich weiß gar nicht, zu wem ich sonst diesen Brief senden könnte.

Von all den Unverschämtheiten, den Grausamkeiten und den Feindseligkeiten, die derzeit in immer unverhohlenerer Weise von den Regierungskräften der BRD und ihren willigen Helfern ausgehen, kann ich hier kaum in ausreichender Weise berichten. Die Liste wäre schier endlos, und sie ist Ihnen bekannt.
Der Ausschluss der russländischen Delegation zum Gedenken an die Befreiung des Lagers in Auschwitz durch die Rote Armee, die Lieferungen der Leopardpanzer, die „wir sind in einem Krieg gegen Russland“-Aussage von Analena Bärbock,
das mutwillige Verschweigen des Völkermordes im Donbass,
das Lügen bei den Beweggründen bezüglich der „Minsker Abkommen“…… und immer mehr und mehr und noch mehr…

Alles ist offensichtlich und stellt sich mittlerweile schamlos vor unser aller Augen zur Schau.
Der Faschismus im altbewährten braunen Kleid.
Die Masken sind schon längst gefallen.

Und doch ist es die traurige Tatsache, daß auch die Menschen in meinem engsten Umfeld, bis hin zu den nächsten Verwandten, diese offenkundige Wahrheit nicht eingestehen wollen.
Dieser Umstand ist quälend und kaum zu ertragen.
Und doch werde ich mein Heimatland und meine Verwandten nicht verlassen, um so wie manche meiner Freunde im Ausland Asyl zu suchen.

Mir ist bewusst, daß die Russländer zu recht mehr als enttäuscht und zornig sind über die Geschichtsvergessenheit, die Hochnäsigkeit, und die faule Ignoranz der Deutschen.
Es geht mir nicht anders.
Enttäuscht bin ich schon seit vielen Jahren, und mein Zorn wächst.
Besonders die Lügen sind es, die meinen Zorn herausfordern.

Der President Wladimir Wladimirowitsch Putin hat nach seiner Wahl im Frühjahr 2000 in der Fernsehansprache gesagt: „Alle müssen gemeinsam an der einen Sache arbeiten. Meiner Auffassung nach gibt es, um das zu erreichen, nur ein Mittel: ehrlich sein“.

In seinem Gespräch mit Sputnik am 2. Februar 2023 hat Außenminister Sergej Wikrorowitsch Lawrow ebenfalls von dem genauen, beständigen und treuen Einsatz der Wahrheit gesprochen: „Unsere Aufgabe der Diplomatie ist folgende: täglich weltweit die Lage zu erklären; die Wahrheit verbreiten, anstatt der Lügen, die wir täglich … hören“.

Liebe Russländer, liebe Freunde überall in der Welt, liebe Mitarbeiter der Botschaft der Russischen Welt,

bleibt beständig und tapfer auf diesem euren Weg! Denn dieser ist der Weg zum Sieg.
Geht unbeirrt und unerschrocken den Weg der Wahrheit fort, und der Sieg wird euer sein.
Ihr alle, die ihr euch auf diesen Weg gemacht habt, ihr erfüllt mich mit Hoffnung und Zuneigung.
Ihr seid Zeugnisse für den guten Menschen, der sich nicht den leichten Weg, sondern den richtigen Weg erschließen will- und wird.

Ich weiß ja nicht, wie lange und wie weit diese grausame Schlacht noch dauern wird.
Ich weiß nicht, wieviele Männer noch im Graben sterben sollen. Ich weiß nicht wieviele Männer, Frauen, Kinder, Tiere, Wälder, Städte und Dörfer noch zerfetzt, verbrannt oder vergiftet werden sollen, bis ihr den Sieg erlangt; aber wenn ihr auf diesem Weg bleibt, weder ihr den Sieg erlangen.

Ich weiß nicht, ob ich diesen Sieg noch erleben darf, doch ich bete zu Gott, daß ihr immer von Gott auf diesem Weg weitergeführt und gesegnet sein möget. Amen.

Bis dahin richte ich weiterhin meine Augen und meine Ohren zu euch, und lausche voller Aufmerksamkeit auf eure herannahenden Schritte.

Vergesst es nie: Zar Saltan wurde nur durch Lügen der bösen Schwestern und der Base Barbariche von seiner Zarin und seinem Sohn getrennt; und Ruslan hat, als er schon totgesagt war, dennoch seine Ludmilla befreit!

Die Stärke eures Volkes- eures großen und vielstämmigen Volkes, seine Liebe zur Heimat, seine Tapferkeit, sein Mut und seine Freundlichkeit- sie wird siegen.

Allerbeste und freundschaftliche Grüße

hochachtungsvoll

K. M.

Gedenken an die Befreiung und Kapitulation

Christian Mantey

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