In Zeiten, in denen Niederganggskräfte dominieren, kommt es auf den ganzen Menschen an, auf den Entschluss, nicht mit dem Strom und nicht gegen den Strom zu schwimmen, sondern Neuland zu schaffen, in sich selbst und in seinem Wirkungskreis. – Rudolf Steiner
Dieses Zitat ist nicht von Rudolf Steiner, sondern von Annie Heuser, 1896-1962, ehemalige Leiterin des pädagogischen Seminars am Goetheanum. Leider kursiert das schon eine Weile so falsch im www. Hier ist die Quelle: https://www.loheland.de/fileadmin/downloads/Allgemein/Lomit_ab_532/LOMIT_Nr.544.pdf und hier ist ein Zitat von Steiner (ähnlich) zu finden, allerdings ohne Angabe der Quelle, Unter der Überschrift „Zum Menschenbild der anthroposophischen Pädagogik“ http://www.wesen-der-paedagogik.de/vom-wesen-der-paedagogik/vom-wesen-der-waldorfpaedagogik/annie-heuser/
AUSZUG:
Wenn der Lehrer die Niedergangserscheinungen der Zeit illusionslos betrachtet, so sinkt ihm der Mut. Schaut er aber auf die Kinder, die er erziehen darf, so spürt er, dass sie Kräfte haben, die Zukunft in sich tragen. In ihren Seelen leben, vorläufig unbewusst, wesentliche Begriffe, welche ihnen später die selbständige Sinngebung des Lebens ermöglichen könnten. Solche Begriffe sollten ihnen nicht verloren gehen. Das ist aber die Gefahr bei der üblichen geistigen Unterernährung während der Schulzeit.
An den Kindern erwacht der Erzieherwille im Lehrer immer neu. An der Anthroposophie holt er sich die geistige Orientierung. Entscheidend in vieler Hinsicht wirkt zum Beispiel eine Einsicht, zu der man auf Grund der folgenden Darstellung Rudolf Steiners kommen kann. Da heißt es, in der geschichtlichen Entwicklung der Menschheit ist es so, dass in ihr „immerfort ein Niedergangselement liegt, ein Element, das in die Dekadenz hineinführt, und dass der Mensch dazu berufen ist, aus seiner Kraft heraus den Niedergang fortwährend in einen Aufstieg zu verwandeln… Die Geschichte enthält Niedergangskräfte, und von den Niedergangskräften darf nicht erwartet werden, dass sie die Menschheit erhalten können.“